4 Sterne für Lauenburger Feuerwehr

Lange übten die Mitglieder der Lauenburger Wehr auf diesen Tag hin, die Leistungsbewertung Roter Hahn Stufe 4 stand an. „Mittlerweile ist es einige Zeit her, dass wir uns an Stufe 3 getraut hatten, deshalb war es nun höchste Eisenbahn für die nächste Etappe“, erklärt stellv. Wehrführer Dennis Lühr. Ab neun Uhr versammelten sich die Mitglieder der Wehr an der Feuerwache und nahmen die Bewertungskommission, bestehend aus Prüfern des Kreises, in Empfang. Zunächst wurden Unterlagen kontrolliert und eingesehen. „Zu so einer großen Feuerwehr gehört eben auch einiges an Schreibkram“, scherzt Wehrführer Lars Heuer. Auf dem Hof der Wache ließ Lühr derweil bereits die gesamte Mannschaft antreten. Beim Formaldienst stellten die Mitglieder die Ordnung der Feuerwehr dar. Die Dienstanzüge wurden kontrolliert und auch beim Marschieren gucken die 8 Prüfer genau hin. Nachdem bereits die Fahrzeuge, die Wache und die Geräte begutachtet worden waren, merkte unter anderem der stellv. Kreiswehrführer Thorsten Möller die bauliche Situation an. „Es werden mehrere hunderttausend Euro schwere Fahrzeuge von der Stadt bereitgestellt, jedoch sorgen die viel zu engen Stellplätze sofort für starke Beschädigungen an der Karosserie.“ In zwei Unterrichten der Wehrführer erzählte Dennis Lühr über die Taktik im Innenangriff, hinterfragte dabei auch gängige Lehrmeinungen. – Sind drei Sprühstöße noch das Mittel der Wahl? – Ist es sinnvoll, eine Tür mit der Hand abzutasten? – Auch Wehrführer Heuer machte auf Themen aufmerksam, die vielleicht in der Vergangenheit noch in Ordnung waren. – „Feuerkrebs ist ein bedeutendes Thema, auch in freiwilligen Feuerwehren“, erklärt der Wehrführer. „Bei uns gibt es jedoch absolut keine Schwarz-Weiß-Trennung!“ Gemeint sind reine und unreine Bereiche, so hängt die saubere Zivilkleidung im selben Schrank wie die Einsatzschutzbekleidung. Auch die räumliche Situation ist kaum mehr hinnehmbar. Bei den anschließenden Einsatzübungen ging es zur Sache. An der Lauenburger Hitzler Werft boten sich viele Einsatzszenarien. Gleich zu Beginn kletterten drei Mitglieder auf einen Kran und bereiteten sich für die Selbstrettung vor. Aus rund 10m Höhe ließ sich Conrad Wegmann gesichert in einem Auffanggurt sicher zu Boden. Stetig überwacht von seinen Truppmännern auf der Plattform. Auch bei einer Rettung mit Hebekissen durch die Besatzung vom HLF ging alles glatt, schnell und routiniert saßen alle Handgriffe. Ebenso bei der Rettung einer Person von einem tiefer gelegenen Ort. Über die schiefe Ebene wurde ein Dummy mittels Schleifkorbtrage gerettet. Dabei werden Steckleiterteile als „Schiene“ benutzt und die Trage mit Leinen nach oben gezogen. Schließlich zeigten die 3. und 4. Gruppe ihr Können bei einem Löschangriff. In einer Lagerhalle war es zu einem Kellerbrand gekommen. Schnell war der erste Trupp im Gebäude und rettete eine Person aus dem Untergeschoss. Auch ein eingespielter Atemschutznotfall wurde von der Mannschaft professionell abgearbeitet. Schließlich ging es wieder an die Feuerwache in der Reeperbahn, wo die Bewerter sich nach einer kurzen Besprechung bei der Truppe bedankten. „Es hat uns sehr viel Spaß gemacht“, erklärt der Leiter der Bewertungskommission Ralf Kreutner. „Eine Feuerwehr, die Auftritt wie Profis“, ergänzt Thorsten Möller und überreicht Wehrführer Lars Heuer feierlich als zweite Stadtwehr im Kreis die Urkunde sowie den vierten Stern der Leistungsbewertung. Schließlich klang die gelungene Veranstaltung bei Fleisch und Wurst vom Grill am Nachmittag langsam aus. Fotos: Wilhelm Meusen - Lauenburger Rufer, Timo Jann - Lauenburgische Landeszeitung, Feuerwehr Lauenburg

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