Fahrsicherheitstraining

Konturbeklebung allein schützt uns nicht im Einsatz, denn auch der Weg zum Einsatzort birgt viele Gefahren. Acht Maschinisten der Feuerwehr Lauenburg besuchten deshalb am 5. November ein Fahrsicherheitstraining des ADAC in Kiel-Boksee. Mit dem 15t schweren Tanklöschfahrzeug sowie dem 12t LF16 ging es am frühen Morgen auf die Reise. Ziel des Trainings war es, das Fahrzeug in Situationen zu beherrschen, in welche wir im Alltag hoffentlich nie kommen. Eine Einsatzfahrt birgt viele Gefahren. Wenn der Löschzug ausrückt geht es meist um Minuten, Menschenleben in Gefahr, Brandausbreitung… nur zwei von vielen möglichen Faktoren für unseren Einsatz. Nicht selten müssen wir uns durch eine volle Innenstadt, die enge Altstadt oder unübersichtliche Kreuzungen manövrieren. Ob bei Tag oder Nacht, 30°c und Sonnenschein oder wie dieser Tage bei Glatteis. Der Maschinist ist für die Sicherheit der gesamten Besatzung verantwortlich. „Auf der Einsatzfahrt kommt es immer wieder zu unvorhersehbaren Situationen“, erklärt Torben Lemmermann. „Oft schert ein PKW aus einer Autoreihe einfach aus, weil uns außer ihm alle wahrgenommen haben“, ergänzt Florian Wiechert. Trotz eingeschaltetem Martinshorn hören uns viele Autofahrer nicht, modernen Fahrzeuge sind gegen Außengeräusche immer besser isoliert und auch die Musik von heute regt viele zum Aufdrehen an. Im Training beim ADAC Fahrsicherheitszentrum Kiel startete der Morgen mit einer kurzen Theorieeinheit, was haben die Fahrzeuge für Sicherheits- bzw. Assistenzsysteme, welche Erfahrungen und Fragen bringen die Teilnehmer mit. Mit den Löschfahrzeugen ging es kurze Zeit später bereits auf den Übungsplatz. Gemeinsam wurden die LKW´s vor dem Training auf ihre Sicherheit überprüft. Sind alle Gerätschaften ordentlich gesichert, wo liegen Helme, Stiefel und Ausrüstungsgegenstände… Die Sitzposition spielt eine große Rolle, so kann ein falsch eingestellter Fahrersitz in Gefahrensituationen für zusätzliche Komplikationen sorgen. Berühren die Schultern die Rückenlehne? Ist das Bein beim Kupplung treten leicht eingeknickt? Nachdem jeder seine Sitzposition gefunden hat, ging es los. Im Slalomparcours konnte jeder die Stabilität der Fahrzeuge kennen lernen, oft waren nur leichte Veränderungen beim Lenkvorgang notwendig, um ein Aufschaukeln zu vermeiden. Auch von außen bot sich ein interessantes Bild, der Kofferaufbau schaukelt nur so hin und her, währenddessen der Fahrer auf seinem Luftfedersitz nur wenig davon mitbekommt. Im nächsten Abschnitt ging es um Gefahrenbremsungen aus verschiedenen Geschwindigkeiten. Die Trainer sorgten für erstaunte Blicke, als wir unterschiedliche Methoden des Bremsens ausprobierten. „Bremsbereitschaft“ war eine davon und verkürzte den Anhalteweg um mehrere Meter. Rund 8 Stunden ging es hin und her, jeder hatte die Möglichkeit, die beiden Fahrzeuge in allen Situationen zu testen. – Unterschiede gab es, schließlich liegen zwischen dem Alter der beiden Fahrzeugen rund 10 Jahre. Im Stresstest gab es über Funk Anweisungen, ein Parcours mit verschieden Stationen musste abgefahren werden, dabei Licht, Warnblinker oder das Blaulicht ein- und ausgeschaltet werden. Hier wurde deutlich, wie viele Dinge der Fahrer eines Einsatzfahrzeuges gleichzeitig erledigen muss. Im Abschlussgespräch wurden alle Eindrücke noch einmal besprochen, mit einem sicheren Gefühl ging es am Abend zurück nach Lauenburg.

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