Einsatzort: Lauenburg / Elbe | Datum: 04.05.2018 06:05
Zu einer gemeldeten Brandmeldeanlage rückte die Feuerwehr Lauenburg am Freitagmorgen aus. In einem Chemikalien verarbeitenden Betrieb in Industriegebiet hatte die automatische Anlage Alarm geschlagen. Die Leitstelle Süd alarmierte daraufhin den Löschzug. Kurz nach dem Eintreffen von Einsatzleiter Lars Heuer gab es jedoch erste Erkenntnisse. Im Betriebsgebäude war es bei Arbeiten mit Chemikalien zu einem Unfall gekommen. Sofort forderte er die Feuerwehren aus Buchhorst und Schnakenbek sowie den Löschzug Gefahrgut nach. Auf Anfahrt rüstete sich der erste Angriffstrupp nun vollständig mit Atemschutz aus, um sofort zur Erkundung zu gehen. Mitarbeiter berichteten dem Wehrführer von einer Verrauchung nach einer chemischen Reaktion. Der Angriffstrupp ging ausgestattet mit Atemschutzgeräten, Messgerät und Wärmebildkamera zur Erkundung in das Werksgebäude vor. Die Mannschaft des HLF bereitete wie bei solchen Einsätzen üblich einen Brandschutz im Außenbereich vor. Dafür wurde ein Löschangriff mit Wasser, Schaum und Pulver in Bereitstellung gebracht. Zum Einsatz kam dieser nicht. Nach kurzer Zeit fanden sie die Einsatzstelle im 4. Obergeschoss. Dort war eine Flüssigkeit ausgetreten, tropfte über Leitungen aus der 4. bis in die 3. Etage. Personen waren nicht Gefahr, vorbildlich hatten alle Mitarbeiter bei dem Alarm das Werk verlassen. Gemeinsam mit dem Betriebsleiter besprach Einsatzleiter Heuer das weitere Vorgehen. Nachdem weitere Erkundungsfahrzeuge sowie der Gerätewagen Gefahrgut eingetroffen waren, rüsteten sich Atemschutzträger mit Chemikalienschutzanzügen aus. Spezielles Bindemittel wurde vorbereitet um ein Ausbreiten weiter zu verhindern. Währenddessen kümmerte sich die Alarmierte Versorgungsgruppe der DLRG um die Verpflegung. Kuchen, Kaffee und Getränke standen für den nun mittlerweile drei Stunden andauernden Einsatz bereit. Um die kontaminierten Einsatzkräfte zu säubern und die Hygiene der Einsatzstelle einzuhalten, baute der LZG eine Dekon Stelle auf dem Werksgelände auf. Verschmutze Einsatzkleidung und Ausrüstung wurde in Säcke verpackt und muss nun einer Spezialfirma übergeben werden. Schließlich war das Bindemittel ausgebracht und der Bereich gesichert. nach Rund 5 Stunden Einsatz rückten die Kräfte wieder ein und begannen mit der Nachbereitung. Schläuche mussten aufgefüllt und verbrauchtes Material ersetzt werden.
Wie es zu dem Vorfall kam ist derzeit unklar. Es bestand zu keiner Zeit Gefahr für die Bewohner der Stadt Lauenburg sowie den umliegenden Gemeinden. - Die Information über die kostenlose Informations-App "NINA" hatte zunächst aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten. Doch bereits wenige Minuten Später gab es Entwarnung.
Fotos: Timo Jann - Lauenburgische Landeszeitung